Montag, 12. Mai 2008

Fazit

Fazit

Die Frage, ob mir mein Praktikum gefallen habe, ist für mich leicht zu beantworten, denn Ja!, es hat mir gefallen. Ich glaube, dass ich einen guten Einblick in den Beruf eines Übersetzers bekommen habe und da allein schon durch die nette Familie und Berlin ein nettes Umfeld geschaffen war, ziehe ich eine durchweg positive Bilanz aus meinem Praktikum. Als Perspektive für mich könnte ich mir das Übersetzen durchaus vorstellen, jedoch wahrscheinlich eher in Richtung des verbalen Übersetzens, da das viele Lesen und die Schnelligkeit, mit der ein Übersetzer arbeiten muss, nicht unbedingt etwas für mein Auge ist.

Der Betrieb

Der Betrieb

Als selbstständiger Übersetzer ist man meist keinem speziellen Betrieb angegliedert, Dinge wie Buchhaltung, Abrechnen etc.. fallen dem Übersetzer und somit keiner Sekretärin oder irgendwelchen Angestellten zu. Das Image ist für einen Übersetzer von enormer Wichtigkeit, da man sich, sobald man bei keiner Agentur, die die Jobs für einen besorgt, angestellt ist, darauf verlassen muss, dass man gute Arbeit geleistet hat und weiter empfohlen wird. Stammkunden können demnach von enormer Wichtigkeit sein und es lohnt sich, längere Zusammenarbeit mit den jeweiligen Auftraggebern anzustreben. Es ist natürlich auch möglich auf Seminaren oder im Internet Marketing zu betreiben, aber falls man einen schlechten Ruf besitzt, kann man den Übersetzerberuf eigentlich an den Nagel hängen.

Ein positiver Aspekt des Übersetzerberufs ist jedoch die enorme Mobilität, die dieser Beruf ermöglicht. Als Handwerkszeug benötigt ein Übersetzer eigentlich nur den Computer und einige Wörterbücher, somit ist er mobil und kann von überall auf der Welt aus seine Arbeit verrichten.

Erwartungen

Erwartungen


Da ich nicht wirklich wusste, was mich in Berlin erwartete, kann ich zu diesem Kapitel nicht sehr viel schreiben. Ich wusste zu Anfang nur, das Jost selbstständiger Übersetzer ist. Ich freute mich jedoch auf das Praktikum, da meine technischen Hilfsmittel bei meinem Praktikum eine volle Auslastung erfahren würden und ich feststellen würde, was für Möglichkeiten ich durch mein beschränktes Augenlicht haben würde. Was die Erwartungen betrifft, so kann ich nur sagen, dass ich mir beinahe sicher war, dass mich Jost keinen Kaffee kochen oder Akten schleppen lassen würde, da, von dem Kaffee einmal abgesehen, Akten nichts mit dem Beruf eines Übersetzers zu tun haben. Ich erwartete einige Zeit in das theoretische Übersetzen zu investieren, aber hoffte auch viel Zeit mit Übersetzen zubringen zu können. Schlimme Vorahnungen oder Zweifel hegte ich keine, da Jost ein sehr freundlicher und lustiger Mensch ist.

Einführung

Einführung


Auf die Idee, mein Praktikum bei einem Übersetzer zu machen, kam ich, weil ein alter Freund meines Vaters, der eigentlich in Oregon lebt, aber für ein Jahr in 'Deutschland verweilt, uns nach Berlin einlud. Jost Zetzsche ist sein Name und er ist Übersetzer. Ich ergriff die Chance kurzerhand und fragte ihn, ob ich mein Praktikum bei ihm absolvieren dürfte und da auch Frau Holzgreve mein Praktiikum in Berlin billigte, willigte er ein. Ich freute mich ziemlich auf mein Praktikum in Berlin, einerseits weil Berlin eine tolle Stadt ist aber andererseits, weil auch Jost und seine Familie sehr zugewandt und der Job eines Übersetzers sehr interessant ist. Außerdem macht mir Sprache auch viel Spaß.


Sonntag, 4. Mai 2008

10. Praktikumstag

10. Tag


Übersetzen ohne Unterlass, das war auch wieder das heutige Motto. Ich wagte mich diesen Morgen an einen Text, der noch nicht von Jost bearbeitet worden war. Da mir weder Glossar noch ein Translation Memory zur Verfügung stand und ich mit einem neuen Translation Memory Programm arbeitete, gestaltete sich das Übersetzen des Textes als nicht gerade einfach. Eine nützliche Funktion des neuen TM-Tools war das sogenannte "Very Large Translation Memory (VLTM)". Diese Datenbank ist keinem speziellen Thema zugeordnet, sondern vielmehr ein Sammelsurium aus einer Vielzahl an Texten, dessen Übersetzungen im Laufe der Zeit in die Datenbank gespeist wurden. So kann es vorkommen, dass man eine fast hundertprozentige Übersetzung von dem TM-Tool angeboten bekommt, die jedoch im Themenkontext nichts mit dem eigentlichen Inhalt des eigenen Textes zu tun hat. Diese Datenbank erleichtert einem Übersetzer, sofern er hilfreiche Übersetzungen vorfindet, sie kann sich aber auch negativ auf die Arbeit auswirken. Da mir die Datenbank heute nicht sonderlich half, schaltete ich sie kurzerhand ab, weswegen mir kein Translation Memory zur Verfügung stand. Wie auch immer, der Text war irgendwann vollendet und ich machte Mittagspause. Als letzte Amtshandlung bewertete ich noch einen Text, bevor ich zur Feier des Tages früher als sonst meinen Arbeitstag beendete. Doch bevor ich auch den Praktikumsbericht zu Ende führe, erläutere ich noch den Weg, den eine professionelle Übersetzung gehen sollte, bevor sie endgültig fertig ist.

Vom Quelltext zur fertigen Übersetzung…

Für eine Übersetzung benötigt man natürlich einen Quelltext. Dieser wird von dem Auftraggeber, falls es eine große Institution ist, an die Abteilung weitergereicht, die für das Engagieren eines Übersetzers zuständig ist. Schon an diesem Punkt kann der Auftraggeber dem Übersetzer das Übersetzen erleichtern, indem er, falls vorhanden, eine Terminologie- oder Translation Memory-Datenbank als E-Mail-Anhang an den Übersetzer schickt. Bevor dies geschieht muss jedoch entschieden werden, ob man eine Agentur oder einen autonomen Übersetzer engagieren will. Wird eine Agentur beauftragt, so fällt der organisatorische Aufwand weg, der finanzielle steigt. Falls jedoch schon einmal eine zufriedenstellende Zusammenarbeit mit irgendeinem Übersetzer stattgefunden hat, wird meist dieser gewählt, da er in dem jeweiligen Themenbereich schon Erfahrung gesammelt hat. Je nach dem, welches oder ob überhaupt ein Translation Memory Tool von einem Übersetzer genutzt wird, kann unter Anderem auch Einfluss auf die Wahl des Übersetzers haben. Ist die Entscheidung des Übersetzers gefallen und hat der Übersetzer den Text bearbeitet, so wird der übersetzte Text an die nächste Instanz, einen Korrekturleser, weitergereicht. Bevor der Text zu dem Auftraggeber zurückkehrt, wo er meist nocheinmal von den firmen-internen Übersetzern redigiert wird, muss er von einer neutralen Person bewertet werden. Diese Prozedur durchwandert nicht jeder Text, aber große Firmen folgen meist diesem Prozedere.

Montag, 21. April 2008

9. Praktikumstag

9. Tag

Diesmal begann mein neunter Tag nicht mit einer Übersetzungsarbeit. Mir fiel die Aufgabe zu mit Hilfe eines HTML-Editors die Website der "International Writers' Group" zu editieren. Da der Kalender, der potenziellen Inserenten für den Newsletter "Tool Kit" eine Möglichkeit bietet sich für eine Annonce einzutragen, durcheinander gewürfelt war, korrigierte ich die Daten. Währenddessen wurde mir der HTML-Editor und der HTML-Code dieser Website näher erläutert. Als erstes erfuhr ich , dass für Übersetzer, falls sie in ihren Translation Memory Tools mit HTML-Dateien arbeiten, ein striktes Verbot gegen das Verändern des HTML-unterliegenden Codes ausgesprochen wurde. Abgesehen davon, das die Translation Memory Tools solch ein Unterfangen von vorne herein erschweren, da sie den Code gar nicht erst anzeigen, ist eine Änderung des Code-Textes, also des Textes, der unter dem normalen Schriftbild steckt, nur dann erlaubt, wenn man sich mit dem Auftraggeber in Verbindung gesetzt und auf eventuelle Fehler hingewiesen hat. Demnach ist nur der zu übersetzende Text, aber nicht der HTML-Code relevant. Pfuscht jemand nun am HTML-Code herum und schickt die übersetzte HTML-Datei an den Auftraggeber zurück, so kann die Datei für den Auftraggeber nicht mehr abrufbar sein. Die Datei wäre somit korrumpiert. Um die Website publizieren oder an weitere Kollegen schicken zu können, ohne dabei das Urheberrecht zu verletzen, gibt es bei dem HTML-Editor, den ich verwendete, eine Einstellung, welche es erlaubt den Quelltext neu zu formatieren, sodass der Inhalt ähnlich, die Hülle aber komplett anders ist. So kann man eine hinderliche Hürde umgehen und HTML trotz allem auch in Gemeinschaftsarbeit bearbeiten.

Doch zurück zu der Website. Die Website war im ISO-Code verfasst, demnach nur in wenigen Sprachen darstellbar. Dieses Problem ist lösbar, indem man die Datei mit Hilfe eines Editors in Unicode umspeichert, sodass die komplette Codezuweisung für jedes Wort umgekrempelt wird und eine Darstellung in vielen Sprachen ermöglicht. Eine weitere Möglichkeit ist es, den Code im HTML-Header, also der Einstellungsüberschrift (in welcher Kodierung die Website verfasst ist etc.), umzuändern. So sind jedoch viele Zeichen nicht darstellbar, da die Wortzuweisungen für Unicode noch nicht auf den Text angewandt wurden. Viele Zeichen erscheinen so nur als Striche oder Vierecke auf dem Bildschirm. HTML ist demnach ein fragiles Konstrukt, das durch minimale Änderungen korrumpiert werden kann.

Was ich Heute tat…

Inzwischen hatte mein Arbeitgeber schon so viel Vertrauen gefasst, das er mich seit mehreren Tagen selbstständig Texte Redigieren, Bewerten und Korrekturlesen ließ. Genau das tat ich den restlichen Tag dann auch, bis ich um 18:15 meinen Arbeitstag beendete.

Donnerstag, 17. April 2008

8. Praktikumstag

8. Tag

Zu Beginn des achten Tages setzte mein Arbeitgeber mich davon in Kenntnis, dass ich am Nachmittag einer Webkonferenz beiwohnen würde, dessen Augenmerk primär der Rolle von Terminologieverwaltung in der Lokalisierung gelten sollte. Lokalisierung beschreibt hier die Anpassung von Software an andere Kulturkreise. Beispiel: Ein Programm, welches bislang nur in Englisch erhältlich war, soll nun auch in Chinesisch verfügbar sein. Das stellt die Softwareentwickler vor ein Problem, denn nicht nur die Zeichenkodierungen, Oberflächen und graphischen Darstellungen bedürfen einer Veränderung, sondern sollte unter anderem auch an der Plattform des jeweiligen Programms eine Änderung vorgenommen werden, sodass der Gebrauch eines solchen Tools auf anderen Betriebssystemen überhaupt ermöglicht wird. Lokalisierung umfasst noch ein viel größeres Spektrum an zu beachtenden Faktoren, doch lasse ich es erst einmal hiermit bewenden.

Meine heutigen Aufgaben…

Doch zurück zu meinen Tätigkeiten des Vormittags. Ich begann damit einige der Newsletter meines Arbeitgebers zu lesen, um mich mit dessen Ton vertraut zu machen. Da der nächste Newsletter schon bald herausgegeben werden musste, recherchierte ich nebenher nach potenziellen Themen, die im Newsletter Verwendung finden könnten. Ich wurde nicht fündig und redigierte stattdessen einen noch ausstehenden Text, der, als ich das Projekt zu Ende geführt hatte, keinen einzigen Fehler aufwies: Eine Rarität! Aber im wahrsten Sinne des Wortes weiter im Text, denn schon wartete ein weiterer, den es aber diesesmal jeodch zu übersetzen galt. Gegen 15:00 schloss ich auch dieses Projekt ab und wählte mich im Anschluss zwar mit einigen Komplikationen aber dennoch in die WebEx Konferenz ein. WebEx ist eine webbasierte Plattform, die es den Teilnehmern ermöglicht, einer graphischen, mit einer Stimme unterlegten Präsentation beizuwohnen, die in Echtzeit übertragen wird. Jedoch wird jegliche Intervention der Teilnehmer unterbunden.

Die Wichtigkeit des Translation Memory Managements…

Professor Sue Ellen W. befasste sich in ihrer WebEX-Präsentation hauptsächlich mit der Rolle der Terminologieverwaltung in der Lokalisierung, die ich kurz erläutern werde, jedoch möchte ich dieses Thema etwas verallgemeinern. Frau W. vertritt den Standpunkt, dass eine Strukturierung und ein vernünftiges Management der Terminologiedatenbanken unerlässlich ist, denn falls einem Begriff mehrere Definitionen in einem Terminologie-Programm zugewiesen wurden, die nicht klar gegliedert sind, so wird das Resultat unweigerlich doppeldeutig sein. Das kann immense Folgen haben. So investiert einer der größten Hersteller von Herzschrittmachern zig Millionen in die Erstellung genauester Terminologiedatenbanken, um sicherzustellen, dass etwaige Ungereimtheiten ausbleiben. Würde ein Arzt aufgrund eines missverständlichen Begriffs in dem entsprechenden Handbuch den Herzschrittmacher falsch verwenden, so kann das zum Tod des Patienten führen. Um jedoch nicht gleich den Teufel an die Wand zu malen und zurück auf Frau W.s Auffassung der Dinge zu kommen, möchte ich ein Beispiel für unzulängliche Strukturierung einer Terminologiedatenbank demonstrieren:
Schaut man sich die rot umrandeten Bereiche aus den Bildschirmabbildungen von MS Word an, so wird man feststellen, dass die Übersetzung korrekt, jedoch total aus dem Kontext gerissen ist. "Paste" wird hier korrekt als das Einfügen aus einer Zwischenablage verstanden, während "Insert" jedoch ein viel größeres Spektrum an Einfügefunktionen und Möglichkeiten bietet, weshalb Einfügen in diesem Falle eine inkorrekte Übersetzung darstellt. Außerdem sagt DR. Ellen, dass gewissenhafte und strukturierte Terminologiearbeit unter anderem den Wert des jeweiligen Unternehmens steigert, da die Produkte ohne Fehler beschrieben und feil geboten werden und somit ein kompetentes Bild der jeweiligen Firma entsteht. Wie bei dem Beispiel von Microsoft unschwer zu erkennen ist, kam der Fehler in der Übersetzung der Menüs durch mangelnde Terminologiearbeit zustande.
Ich schloss meinen heutigen Arbeitstag um 18:00 ab.

Mittwoch, 16. April 2008

7. Praktikumstag

7. Tag

Wie so oft hielt auch der siebte Tag reichlich Arbeit parat auf die wir uns stürzten. Doch bevor es an die reguläre Übersetzungsarbeit ging wurde ich noch kurz in ein weiteres Translation Memory Programm eingewiesen. Mir wurde erläutert, wie ein Konvertierungsvorgang eines TM-Formates in ein anderes von statten gehen kann. Dieser Vorgang wurde synchron praktisch durchgeführt, sodass ich wegen der parallelen Präsentationen leicht verwirrt aber auch etwas klüger meinen praktischen Arbeitstag antrat. Das in der letzten Woche aufgesetzte Schreiben, das potenziellen Kunden unsere Dienste als Übersetzer offerierte, schien gut anzuklingen, da nach wie vor Texte, die als Eignungsprüfung für Jost konzipiert waren, eingingen.
Das Übersetzen eines dieser Texte stellte sich als meine heutige Aufgabe für den Vormittag heraus. Nachdem einige Zeit vergangen war und ich das Projekt zu Ende geführt hatte, schaute ich mir das Tutorial für Trados, das TM-Programm, welches ich am Morgen kennen lernte, an, um mich auch dessen Funktionsweise zu nähern. Da mir dies nicht so recht gelingen wollte, beließ ich es dabei und setzte mich am frühen Nachmittag mit einer weiteren Übersetzung auseinander. Da es in dem Text vom Nachmittag auch um Technologie ging, möchte ich jetzt auf eben diese noch etwas näher eingehen, jedoch in einem anderen Kontext:

Maschinelle Übersetzung…

Wie in vielen anderen Branchen auch, so bedroht Technik ebenso Arbeitsplätze in der Übersetzungsbranche. Doch nicht nur die Arbeitsplätze sind in Mitleidenschaft gezogen, maschinelle Übersetzung bringt zudem oftmals inkorrekte Resultate hervor, die nicht mit der Arbeit eines menschlichen Übersetzers konkurrieren können. Dennoch gewinnt maschinelle Übersetzung immer mehr an Relevanz und Popularität, da viele Firmen nicht willens sind nur der guten Formulierung halber einen Übersetzer zu engagieren. Wie viel einfacher es da doch ist eine Maschine die Arbeit tun zu lassen, solange der Kontext halbwegs erhalten bleibt. Diesem Umstand ist es zu verdanken, das viele der weilweit 150,000 Übersetzer auf technische Hilfsmittel verzichten, wobei sie außer Acht lassen, dass technische Hilfsmittel keineswegs eine Gefährdung, sondern vielmehr eine Entlastung darstellen.Mit dem Aufkommen von maschineller Übersetzung in den 50er Jahren schwappte eine Welle der Euphorie durch die Welt, die sich aber eben so schnell an dem Umstand brach, das Computer nur in der Lage waren, terminologisch zu übersetzen. Doch der Technik-Trend in der Übersetzerbranche blühte Ende der 80er ein weiteres mal auf, diesesmal ausgelöst durch das Aufkommen von leistungsstärkeren Computern. Das Problem der terminologischen und nicht Kontext bezogenen Übersetzung bestand jedoch noch immer. es wird bis heute intensivst an diesem Hindernis geforscht, jedoch wurde noch keine praktikable Alternative entwickelt. Es gibt Bestrebungen den Computer mit riesigen Textdateien zu speisen, um ihn seine eigenen grammatischen Richtlinien erschaffen zu lassen, aber dieses Anliegen ist bis Heute noch nicht von Erfolg gekrönt.

Das Problem besteht darin, das Maschinen es nicht vermögen die Komplexität von Sprache zu erfassen und nachzubilden. Facetten eines Textes wie z.B. Ironie oder Sarkasmus rücken bei der Verwendung von maschinellen Übersetzung somit in unerreichbare Ferne. Doch Übersetzer können auch von maschineller Übersetzung profitieren. So werden viele Hilfetexte, wie z.b. die des Hilfe-&Supportcenters von Microsoft maschinell übersetzt, sodass diese schnöde Arbeit nicht weiter in die Tätigkeit eines Übersetzers im herkömmlichen Sinne fällt.

Bevor ich mich jedoch in unendlichen Schilderung verliere, plädiere ich für menschlche Übersetzung, da diese die Quintessenz des Textes meist beibehält.

Dienstag, 15. April 2008

6. Praktikumstag

6. Tag

Dieser Tag begann mit einer etwas anderen Aufgabe des Übersetzens: Mir wurde aufgetragen ein Glossar zu erstellen, das in eine Terminologiedatenbank importiert werden sollte. Heute verwendete ich anstatt eines TM-Tools Microsoft Word. Die beiden verschiedenen Fenster, aus denen es das Glossar zu erstellen galt, schaltete ich parallel, sodass ich einen guten Überblick über beide Dokumente, jeweils ein Deutsches und ein Englisches, hatte. Obwohl die beiden Tabellen — demnach also auch die Begriffe— in Kategorien gegliedert waren, stellte sich die Tatsache, dass die Dokumente alphabetisch geordnet waren, als hinderlich heraus. Somit nahm diese Arbeit den ganzen Vormittag in Anspruch, bis ich in der Mittagszeit endlich das Glossar abschloss, welches nun aber doch eine sinnvolle Verwendung fand, da die Terminologiedatenbank für das Projekt dieses Tages benötigt wurde. Ich zog den ernüchternden Schluss, das solch eine Arbeit doch sinnvoll zu sein scheint, da die Datenbank für immer bestehen bleiben und man bei einer längeren Zusammenarbeit große Vorteile aus eben dieser ziehen kann.

Das Redigieren eines Werbetextes für den Kunden vom Vortag nahm den größten Teil des Nachmittags in Anspruch, da die Menge an Text nicht eben gering war. Wie ich schon einmal darlegte, sind Werbetexte ohne jegliche Abänderung der Aussagen und Anspielungen zu übersetzen, was sich hier jedoch als immer einfacher erwies, da Jost und ich schon mehrere Projekte der gleichen Firma hinter uns gebracht hatten.

Unicode...

Wie auch immer, als letzten Punkt möchte ich heute noch auf den
so genannten "Unicode" eingehen. Dieser Code ist ein internationaler Codestandard, indem mit der Zeit alle sinntragenden und relevanten Sprach- und Zeichenkulturen vereint wurden. Für jedes Zeichen wurde ein Code festgelegt, Unicode ist also eine riesige Datenmenge, welche aus Kodierungen besteht und den Zweck verfolgt, das Problem der inkompatiblen Kodierungen zwischen verschiedenen Kulturen zu lösen. Unicode wird fortlaufend ergänzt und erweitert, um möglichst alle Sprachen unterstützen zu können. Angenommen, das eine Website erstellt wird, die auf Deutsch, Englisch und Chinesisch verfügbar sein soll, so wird dies durch Unicode ermöglicht. Da diese Kodierung noch nicht allzu lange besteht, war es früher beinahe undenkbar eine chinesische Website auf Deutsch aufrufen zu können, da viele Länder ihre eigenen Kodierungen entwickelten, die nicht mit anderen kompatibel waren.

Früher gab es zwei verschiedene Kodierungen: Die sogenannte ASCII-Kodierung, welche 128 Codepositionen umfasst, und die ISO 8859-1-Kodierung, die auch unter dem Namen Latin 1 bekannt ist und 256 Zeichen umfasst. Zieht man nun die Sonderzeichen von den Kodierungen ab, so verbleiben für die ASCII-Kodierung noch 96 und für die Latin 1-Kodierung 196 bis 224 Zeichen. Diese Anzahl an Zeichen erlauben die Darstellung von nur wenigen Sprachen für denselben Text. Unicode ist demnach der Versuch, alle weltweit bekannten Sprachen in einer Kodierung zusammenzufassen und somit nicht nur den lateinischen Zeichensatz, sondern auch den kyrillischen, hebräischen, japanischen etc. zur Verfügung zu stellen.

Weitere Infos und graphischen Darstellungen dazu unter:

http://www.internationalwriters.com/characters/

Montag, 14. April 2008

5. Praktikumstag

5. Tag

Mein heutiger Arbeitstag begann wie immer um 9:00. Doch bevor ich von meinen heutigen Tätigkeiten zu erzählen beginne, möchte ich erst einmal das Programm Skype erläutern, das ich schon mehrmals erwähnte.

Skype

Skype ist ein so genanntes "Freeware" Programm, das bedeutet, das Skype unentgeltlich erhältlich ist. Dieses Programm ermöglicht es, alle Menschen, die Skype verwenden und zur eigenen Kontaktliste hinzugefügt wurden, kostenlos anzurufen, sofern der jeweilige Gesprächspartner online ist. Eine weitere Kondition ist die Verwendung eines Headsets, also einem Kopfhörer inklusive Mikrofon, damit ein Gespräch überhaupt möglich ist. Des Weiteren unterstützt dieses Tool jedoch auch Funktionen wie z. B. das "Instant Messaging", sowie Videotelefonie. Instant Messaging ist ein Dienst, der es mittels einer Software ermöglicht, Nachrichten in Echtzeit zu verschicken und somit eine geschriebene Konversation zu pflegen -> chatten. Für Übersetzer ist dieses Tool eine ideale Möglichkeit Korrespondenzen, Diskussionen und Geschäfte kostenlos und ungestört über das Internet zu führen. Außerdem ist einem selbstständigen Übersetzer so freigestellt, wo er arbeitet, da er praktisch auf keine Adresse angewiesen ist. Eine weitere nützliche Eigenschaft dieses Programms ist die Konferenzschaltung, mit deren Hilfe beliebig viele Gesprächspartner möglich sind. Unter anderem stellt Skype auch einen Dienst zur Verfügung, mit dessen Hilfe Festnetzanschlüsse, Mobiltelefone etc. angerufen und Anrufe von selbigen Apparaten an das Skypekonto weitergeleitet werden können. Dieser Dienst erfordert jedoch ein Premiumkonto, das gegen eine bestimmte Summe erhältlich ist.

Was ich heute so tat

Heute begann mein Tag mit einem ganz anderen Typus der Übersetzung. Meinem Arbeitgeber war ein recht großes Projekt angeboten worden, welches er annahm. Heute bekam ich zu spüren, das auch das Übersetzen kleine und akribische Aufgaben parat hält. Ich sollte nicht etwa 100 Blätter drucken und austeilen, vielmehr oblag es mir heute auf den Websites der obig genannten Firma die für die Übersetzung benötigten Fachbegriffe und die korrekten Übersetzungen der Firma herauszusuchen. Dies probierte ich zu bewerkstelligen, indem ich die beiden Websites auf Deutsch und Englisch parallel betrachtete, relevante Produkte der Firma suchte und nach Äquivalenzen recherchierte. Gegen Mittag hatte ich zwei Begriffe ermittelt und ich brach diese Arbeit ab. Obwohl übersetzerische Freiheit in der Übersetzerbranche oftmals willkommen ist, so sollten, falls es sich generell um Produkte handelt, die vom Hersteller verwendeten Übersetzungen gelten und benutzt werden.Mit Glück wird der E-Mail mit dem Auftrag manchmal eine Terminologiedatenbank beigelegt, wobei es meist dahingestellt ist, ob die Datenbank ein Glücksfall ist oder nicht. Übersetzer werden pro Wort bezahlt, wird nun jedoch eine Datenbank beigelegt, fallen die Übersetzungen eben dieser Wörter aus der Gage heraus. Ein weiterer Faktor ist die Äquivalenz der Wörter, so wird der Übersetzer nach der Äquivalenz der Wörter in Prozent bezahlt. Hier sollte jedoch erwähnt werden, dass das durch die Translation Memory Programme ermöglichte beschleunigte Arbeiten ein größeres Pensum an Arbeit gewährt. Das durch die TM-Tools eingebüßte Geld wird also durch eben diese wieder herausgeholt. Falls die Datenbanken sich eigentlich nur noch in Wohlgefallen auflösen, lassen die Klienten oftmals auch mit sich reden und insistieren nicht weiter auf den Datenbanken. Weil es so schön war, kochte ich als krönenden Abschluss dieses Tages ein Dessert, dessen Zutaten ich hier, der schlanken Linie und des schlechten Gewissens halber, lieber nicht auflisten sollte.

Weitere Infos zum Thema Skype unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Skype

4. Praktikumstag

4 Tag

Als Auftakt des 4. Tages bekam ich abermals eine Übersetzung aufgetischt, die einiger Korrekturen bedurfte. Der Text war schon redigiert worden, demnach entpuppte sich diese Arbeit als Trockenübung. Mich störte das nicht weiter, da diese Aufgabe, soweit ich es beurteilen kann, den Zweck verfolgte, mich für Sprache zu sensibilisieren. Gegen Mittag schloss ich dieses Projekt ab und im Anschluss wohnte ich einer Skype-Konferenz bei. Mein Arbeitgeber fungierte auf dieser Konferenz als Berater, der in diesem Falle einer Agenturmanagerin half, eine Entscheidung zwischen mehreren Tools zu treffen. Die Schwierigkeit bestand darin, dass zwei verschiedene Kunden der Agentur mit unterschiedlichen TM-Programmen arbeiteten.

Wie eine Beratung vonstatten geht &

wie eine Entscheidung ausfallen kann...

Eine Agentur arbeitet in der Regel mit ein paar Stammübersetzern zusammen, die der Kompatibilität halber dieselben Programme nutzen sollten, wie die Agentur, damit eine Zusammenarbeit überhaupt möglich ist. Jedes der Programme bringt Vorteile und Nachteile mit sich. In diesem Falle wird das eine Tool von vielen Übersetzern genutzt, unter anderem auch von denen der Agentur, während das andere Tool eher selten verwendet wird, jedoch nicht nur das eigene, sondern annähend alle TM-Formate unterstützt. Würde sich die Agentur nun für das populärere Programm entscheiden, so würde sie einen Kunden verlieren. Würde sich die Projektmanagerin hingegen für das andere Tool entscheiden, so würde sie beide Kunden versorgen können, müsste sich aber wahrscheinlich neue Übersetzer suchen, da diese meistens nicht willens sind, ein neues Programm zu erlernen. Des Weiteren ist das Konvertieren einer Datei in das Programm-eigene Format sehr kompliziert oder beinahe unmöglich. Ein Kompromiss wäre es, beide Tools zu kaufen, jedoch lohnt sich solch eine Investition nur, wenn die Gagen des Kunden stimmen und der Kunde eine längere Zusammenarbeit in Aussicht stellt. Die Projektmanagerin wird sich in diesem Falle höchstwahrscheinlich für eine Investition in beide Programme entschieden haben, da sich beide Kunden wahrscheinlich auf eine längere Zusammenarbeit einlassen würden. Was an diesem Gespräch noch interessant war, ist die Tatsache, dass mein Arbeitgeber kein Geld für diese Konferenz nahm. Er begründete dies damit, dass so eine gute Beziehung und Atmosphäre zwischen den Geschäftspartnern geschaffen wird, die eine weitere Zusammenarbeit so gut wie gewährleistet. Es gibt demnach auch im Gewerbe der Übersetzer clevere Kniffe und Tricks, die einem das Leben leichter machen.

Als Abschluss meines heutigen Tagewerkes stand noch eine Übersetzung aus, die redigiert werden musste. Dieses Projekt stellte sich keinesfalls als einfach heraus. Beide Projekte, die ich heute tätigte, hatten zwar vom Kontext her nichts gemeinsam, jedoch waren in beiden Fällen Anspielungen eingearbeitet, die es möglichst komplett und ohne Verfälschung zu übertragen galt. Der erste Text des heutigen Tages schien eine Art Moralkodex zu sein, den ein Großkunde in Auftrag gab. Diese moralischen und unternehmensinternen Richtlinien mussten ohne jegliche Verfälschung der Aussage übersetzt werden, während der zweite Text als eine Werbekampagne für ein GPS-Produkt konzipiert war, weshalb die verschiedenen Annoncen viele Anspielungen und doppeldeutige Formulierungen enthielten. Zu guter Letzt erzielte ich doch noch ein zufriedenstellendes Resultat, mit dem ich um 18:00 Uhr meinen Arbeitstag beendete.


3. Praktikumstag

3. Tag

Das heutige Tagewerk begann gleich mit einer schwierigen Hürde, die es zu überwinden galt. Ich sollte mein theoretisches Wissen über die Anwendung der Translation Memory Programme nun in die Tat umsetzten. Der zu übersetzende Text war derselbe, wie der, der im Tutorial verwendet wurde. Um sicherzugehen, dass ich die Translation Memory Programme auch wirklich verstanden hatte, ließ ich das Tutorial des Programms, das ich verwendete, Revue passieren, bevor ich begann. Das folgende Bild soll einen Eindruck davon vermitteln, wie die TM-Tools aussehen und was ich übersetze.


Das Projekt war beendet! Doch die nächste Aufgabe folgte sogleich: Der zu übersetzende Text war als Eignungsprüfung für Jost konzipiert und als Antwort auf das am Vortag aufgesetzte Schreiben abgeschickt worden. Mit dem TM-Programm „Deja Vu“, mit dem ich nun einigermaßen zurechtkam, übersetzte ich einen Teil des Textes vom Englischen ins Deutsche. Als einige Zeit vergangen war und ich das Projekt zu Ende geführt hatte, nahm ich das Buch „The Translators Tool Box“, welches Jost schrieb, zur Hand. In dessen Exposition wird der Leser mit Hintergrundinformationen über TM-Programme versorgt. Des Weiteren schlägt der Autor eine Namensänderung von TM-Tools in Translation Environment Tools vor. Dies begründet er wie folgt: Translation Environment Tools umschließt die gesamte Anzahl an Programmen, die ein Übersetzer verwendet, während TM-Tools nur eine spezifische Bezeichnung ist, die aber trotzdem als Gesamtbegriff verwendet wird.

Außerdem stellt sich die Abkürzung dieses Begriffs als clever heraus: EN=Tent — DE=Zelt, demnach ein alles überspannender Begriff. Doch zurück zu dem Buch. So wie ich es verstand, werden in diesem Buch nicht nur Handgriffe, Programme etc. erläutert, das Buch dient viel mehr als Entscheidungsstütze für Übersetzer, welches Tool am sinnvollsten für sie ist und am besten für ihre Belange reicht. Ein weiterer Aspekt dieses Buches besteht darin, Übersetzer überhaupt zu motivieren, moderne Technik/en zu verwenden und ihnen zu verdeutlichen, dass Technik wirklich hilfreich sein kann und nicht nur eine Gefährdung ihrer Arbeitsplätze darstellt. Ich hatte die Quintessenz des Buches nun halbwegs verstanden, es bestand jedoch eine Schwierigkeit: Das Buch war in aller erstem Sahne Englisch verfasst, auf das man sich dermaßen konzentrieren musste, das ich nach einigen Seiten das Handtuch warf. Ich ließ meinen 3. Arbeitstag ruhig ausklingen, indem ich noch ein wenig auf der TranslatorsTraining Website herumstreunte.

Freitag, 11. April 2008

2. Praktikumstag

2. Tag

Mein zweiter Arbeitstag begann wiederum um 9:00 morgens. Den Sinn und die Funktion eines TM-Tools hatte ich verstanden, aber verwenden konnte ich noch keines der Programme. Deshalb begann ich nochmals mich durch die TranslatorsTraining Website zu wühlen, um in Erfahrung zu bringen, wie man die Applikationen benutzt. Und siehe da: Ich wurde fündig! Mein Fund bestand aus so genannten Tutorials, Bilder oder Videosequenzen, die Hilfestellungen und sogar ein komplettes Projekt durchführen, um die Nutzer in das jwweilige Programm einzuführen. Anhand dieses Videos, das von einer Stimme begleitet wurde, bekam ich langsam eine ungefähre Vorstellung dessen, was für Kenntnisse nötig sind, um solche Programme optimal nutzen zu können. Professionelles Übersetzen stützt sich demnach nicht nur auf Erfahrung, sprachliche- und fachliche Kompetenz, der jeweilige Übersetzer muss auch im IT und Softwarebereich versiert sein, falls er auf technische Hilfsmittel zurückgreift. Nichtsdestotrotz unternahm ich gegen Mittag einen Versuch mit einem einfachen Probetext. Das Resultat war durchaus akzeptabel.

Nach dem Mittagessen hielt Jost eine Telefonkonferenz mit einigen Kollegen aus Italien, die unter anderem auch in dem TranslatorsTraining Projekt involviert sind, via Skype ab. Es war interessant dem Gespräch zuzuhören und es fiel mir positiv auf, dass nicht allzu viel Wert auf eine Etikette gelegt wurde und somit eine lockere Atmosphäre entstand.

Im Anschluss daran verbrachte ich einige Zeit damit, meinem Arbeitgeber zuzuhören, der mit einige Programme erklärte und vor allen Dingen betonte, dass eine Korrespondenz und eine gute Beziehung zu anderen aus der Übersetzerbranche beinahe unerlässlich sei. Die Wichtigkeit bestünde darin, dass ein reger und interessanter Austausch an Informationen und vor allen Dingen eine Plattform für ausstehende Projekte gegeben sei. Bekommt ein Übersetzer ein Projekt angeboten, welches nicht innerhalb der jeweiligen Frist erledigt werden kann, so engagiert der Übersetzer oftmals ein Team aus Kollegen, die ihm sympathisch sind. So profitieren alle Beteiligten und der Kunde erhält sein Projekt in der vorgegebenen Zeitspanne. Nachmittags beleuchtete Jost zwei verschiedene Programme vom Morgen noch näher. Erstens ein Programm, welches zum Schreiben und Erstellen von Rechnungen dient und ein weiteres, mit dessen Hilfe die „Tutorials“ für TranslatorsTraining erstellt wurden. Primär richteten wir unser Augenmerk auf das Video-Programm und mir wurde erklärt, dass die verschiedenen Formate, die die Übersetzer verwenden, eine große Rolle spielen. Da es eine Unmenge an Formaten gibt, die von Programm zu Programm unterschiedlich ausfallen, beschränken sich Übersetzer meist auf ein paar Tools, die eine größtmögliche Kompatibilität aufweisen. Wird einem Übersetzer ein Projekt an die Hand gegeben, welches nicht in dem Format geschickt wurde, das der Übersetzer präferiert oder welches für das Programm des Übersetzers benötigt wird, so nimmt es sehr viel Zeit in Anspruch, die Datei in das gewünschte Format zu konvertieren.

Dateiformate, wie z.B. Xliff

Eines der essentiellen Datei-Austauschformate ist Xliff. Dieses Format ist speziell für die Übersetzerbranche konzipiert und wegen seiner enormen Kompatibilität sehr beliebt. Schickt ein Übersetzer eine in einem TM-Programm aufbereitete Xliff-Datei an einen Kollegen, der eine andere Software verwendet, so können die verschiedenen Programme die Dateien jedoch lesen, ohne das diese dabei beschädigt wird. Das ist möglich, weil beide Tools Xliff unterstützen, was jedoch bei weitem nicht immer der Fall ist. Erhält der Übersetzer den redigierten Text zurück, so sind nur die vom anderen Übersetzer vorgenommenen Korrekturen sichtbar, jedoch keine durch eine eventuelle Konvertierung entstandenen Fehler. Das Xliff-Format sichert somit eine Unabhängigkeit von der Vielzahl an Software. Weitere Infos dazu unter http://www.tekom.de/index_neu.jsp?url=/servlet/ControllerGUI?action=voll&id=363. Zu guter Letzt setzten Jost und ich noch ein Schreiben auf, welches verschiedenen Empfänger die Arbeit als Dienstleister anbot.

Nach verrichteter Arbeit endete mein zweiter Arbeitstag um 17:30.

1. Praktikumstag

Mein Praktikum bei

1. Tag

Mein erster Arbeitstag begann um 9:00 morgens und als erste Amtshandlung baute ich erst einmal das technische Equipment auf, das ich von zuhause mitbrachte.

Im Anschluss daran setzte ich mich mit meinem "Arbeitgeber" Jost Z. zusammen und wir loteten aus, welche Möglichkeiten ich mit dem mir zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmitteln habe.


Die durch mein Augenlicht begrenzten Möglichkeiten zu lesen und die damit einhergehende langsamere Textarbeit stellten durch den Ausgleich der technischen Geräte somit ein eher geringes Problem dar.
Nach dieser Feststellung verbrachte ich den restlichen Morgen mit einer Einführung in die Tätigkeiten eines Übersetzers, die, je nach Engagement des Übersetzers, sehr vielfältig ausfallen.

Was ich über den Beruf erfuhr...

Ich erfuhr, dass Übersetzer generell einem oder mehreren Fachgebieten zuzuordnen sind, auf die sie sich im Laufe der Zeit spezialisierten. Übersetzen ist demnach nicht nur eine Sache der sprachlichen-, sondern auch eine der fachlichen Kompetenz und Erfahrung.

Mein Arbeitgeber hat sich pauschal für den Bereich Technik entschieden. Da Technik jedoch ein breites Spektrum an Möglichkeiten für einen Übersetzer offeriert beschränkt Jost sich meist auf den Bereich IT (Softwareübersetzung) und Gasturbinen (z. B. Handbücher).


Wie ich bereits erwähnte, steht viel mehr hinter dem Beruf eines Übersetzers, als es den Anschein hat. Neben der reinen Übersetzungsarbeit fallen unter anderem auch Aufgaben wie z. B. Korrekturlesen, die Bewertung und Einschätzung von bereits übersetzten Texten, die Beratung anderer Firmen im Hinsicht auf das Einsetzen von Technik/en in das Aufgabenfeld eines professionellen und engagierten Übersetzers.

Was mein Arbeitgeber tut.....
Was ich an diesem Tag tat...

Im Laufe des Tages erfuhr ich, dass mein Arbeitgeber als selbstständiger Übersetzer nicht nur die oben genannten Tätigkeiten verfolgt, sondern auch noch in einigen anderen Projekten mitwirkt, die er autonom ins Leben rief und die sich in 4 verschiedene Tätigkeiten einteilen lassen:

International Writers Group






  • Übersetzen
  • Technische Beratung
TM – Translation Memory Marketplace





  • Website zum An- & Verkauf von "Translation Memories"

Technische Einführungen für Übersetzer (The Tool Kit-Newsletter / The Tool Box-Buch), welches Übersetzer an Technik & Software heran- und einführt.








  • Newsletter, welcher zweiwöchig erscheint und über Software und dessen Nutzung informiert.
  • The Translator´s Tool Box: bietet von der Einführung bis zur professionellen Nutzung alles über Übersetzersoftware.
Translators Training





  • Kostenpflichtige Website: Bietet einen objektiven Überblick über alle Translation Memory Programme

Was Translation Memory Tools wirklich sind...

Nachdem das Informationsbombardement vom Morgen halbwegs verdaut worden war, setzte ich mich daran, die Translators Training Website unter die Lupe zu nehmen. Mein Hauptaugenmerk galt dabei 3 verschiedenen TM-Programmen, doch bevor ich selbige erläutere, erst einmal zur Begriffsklärung:

Die sogenannten „Translation Memory Tools“ zu Deutsch „Übersetzungsspeicher“ bieten dem Übersetzer eine Möglichkeit, Übersetzungen zu speichern, um sie bei einer nächsten Übersetzung wiederzuverwenden. Sobald das Programm eine Kongruenz erkennt, bietet es dem Benutzer eine Übersetzung dar, die, je nach Übereinstimmung der verschiedenen Quelltexte, meist korrekt ist.

Diese Art von Programmen verfügt über 2 verschiedene Datenbanktypen, die nötig sind, um ein korrektes Resultat zu erlangen:

Die Terminologiedatenbank: Diese Datenbank enthält die direkte Übersetzung der Wörter.

Die Translation Memory Datenbank: Diese Datenbank enthält die kompletten Sätze in Ausgangs- und Zielsprache.

Hierbei ist es jedoch wichtig zu wissen, dass beide Datenbanken von der Person, die sie benutzt, gespeist werden müssen. Wer auch immer sich diese Art von Tools anschafft, muss die Datenbanken erst wie ein leeres Gefäß anfüllen. Das Programm, also auch die Übersetzungen, sind demnach nur so gut, wie die Übersetzungen, mit denen es gefüttert wurde. Angenommen, dass ein Kunde viele Aufträge offeriert, die vom Inhalt her wohl meist einen ähnlichen Fokus haben, so kann man die Datenbanken mit den fachspezifischen Wörtern, Formulierungen, Sätzen ja sogar Absätzen speisen, sodass viele Passagen des zu übersetzenden Textes schon vorhanden sind. Jedes neue zu übersetzende Segment wird automatisch mit allen bereits bearbeiteten Segmenten im TM-System verglichen. Findet das System das gleiche oder ein ähnliches Segment, bietet es dem Übersetzer die Übersetzung des alten Segments als Vorschlag an. Der Übersetzer entscheidet, ob die Übersetzung verwendet, geändert oder neu erstellt wird.

Nachdem ich jetzt den Sinn und die Funktion eines TM-Programms erläutert habe, berichte ich nur noch kurz von den Arbeiten, die ich am Nachmittag verrichtete. Ich bekam von meinem Arbeitgeber ein Dokument, das es zu redigieren galt. Diese Datei war eine Übersetzung einer Benutzerschnittstelle eines Produktes für einen Großkunden, das ich nun unter Zuhilfenahme eines Glossars berichtigte. Nachdem ich und Jost meine Einschätzung und Korrekturen der Übersetzung besprochen hatten, ging mein regulärer Arbeitstag zu Ende. Den Rest des Abends verbrachte ich damit, diesen Blog einzurichten.

Weitere Informationen unter:

http://www.translatorstraining.com/

http://www.tmmarketplace.com/

http://www.internationalwriters.com/