Freitag, 11. April 2008

1. Praktikumstag

Mein Praktikum bei

1. Tag

Mein erster Arbeitstag begann um 9:00 morgens und als erste Amtshandlung baute ich erst einmal das technische Equipment auf, das ich von zuhause mitbrachte.

Im Anschluss daran setzte ich mich mit meinem "Arbeitgeber" Jost Z. zusammen und wir loteten aus, welche Möglichkeiten ich mit dem mir zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmitteln habe.


Die durch mein Augenlicht begrenzten Möglichkeiten zu lesen und die damit einhergehende langsamere Textarbeit stellten durch den Ausgleich der technischen Geräte somit ein eher geringes Problem dar.
Nach dieser Feststellung verbrachte ich den restlichen Morgen mit einer Einführung in die Tätigkeiten eines Übersetzers, die, je nach Engagement des Übersetzers, sehr vielfältig ausfallen.

Was ich über den Beruf erfuhr...

Ich erfuhr, dass Übersetzer generell einem oder mehreren Fachgebieten zuzuordnen sind, auf die sie sich im Laufe der Zeit spezialisierten. Übersetzen ist demnach nicht nur eine Sache der sprachlichen-, sondern auch eine der fachlichen Kompetenz und Erfahrung.

Mein Arbeitgeber hat sich pauschal für den Bereich Technik entschieden. Da Technik jedoch ein breites Spektrum an Möglichkeiten für einen Übersetzer offeriert beschränkt Jost sich meist auf den Bereich IT (Softwareübersetzung) und Gasturbinen (z. B. Handbücher).


Wie ich bereits erwähnte, steht viel mehr hinter dem Beruf eines Übersetzers, als es den Anschein hat. Neben der reinen Übersetzungsarbeit fallen unter anderem auch Aufgaben wie z. B. Korrekturlesen, die Bewertung und Einschätzung von bereits übersetzten Texten, die Beratung anderer Firmen im Hinsicht auf das Einsetzen von Technik/en in das Aufgabenfeld eines professionellen und engagierten Übersetzers.

Was mein Arbeitgeber tut.....
Was ich an diesem Tag tat...

Im Laufe des Tages erfuhr ich, dass mein Arbeitgeber als selbstständiger Übersetzer nicht nur die oben genannten Tätigkeiten verfolgt, sondern auch noch in einigen anderen Projekten mitwirkt, die er autonom ins Leben rief und die sich in 4 verschiedene Tätigkeiten einteilen lassen:

International Writers Group






  • Übersetzen
  • Technische Beratung
TM – Translation Memory Marketplace





  • Website zum An- & Verkauf von "Translation Memories"

Technische Einführungen für Übersetzer (The Tool Kit-Newsletter / The Tool Box-Buch), welches Übersetzer an Technik & Software heran- und einführt.








  • Newsletter, welcher zweiwöchig erscheint und über Software und dessen Nutzung informiert.
  • The Translator´s Tool Box: bietet von der Einführung bis zur professionellen Nutzung alles über Übersetzersoftware.
Translators Training





  • Kostenpflichtige Website: Bietet einen objektiven Überblick über alle Translation Memory Programme

Was Translation Memory Tools wirklich sind...

Nachdem das Informationsbombardement vom Morgen halbwegs verdaut worden war, setzte ich mich daran, die Translators Training Website unter die Lupe zu nehmen. Mein Hauptaugenmerk galt dabei 3 verschiedenen TM-Programmen, doch bevor ich selbige erläutere, erst einmal zur Begriffsklärung:

Die sogenannten „Translation Memory Tools“ zu Deutsch „Übersetzungsspeicher“ bieten dem Übersetzer eine Möglichkeit, Übersetzungen zu speichern, um sie bei einer nächsten Übersetzung wiederzuverwenden. Sobald das Programm eine Kongruenz erkennt, bietet es dem Benutzer eine Übersetzung dar, die, je nach Übereinstimmung der verschiedenen Quelltexte, meist korrekt ist.

Diese Art von Programmen verfügt über 2 verschiedene Datenbanktypen, die nötig sind, um ein korrektes Resultat zu erlangen:

Die Terminologiedatenbank: Diese Datenbank enthält die direkte Übersetzung der Wörter.

Die Translation Memory Datenbank: Diese Datenbank enthält die kompletten Sätze in Ausgangs- und Zielsprache.

Hierbei ist es jedoch wichtig zu wissen, dass beide Datenbanken von der Person, die sie benutzt, gespeist werden müssen. Wer auch immer sich diese Art von Tools anschafft, muss die Datenbanken erst wie ein leeres Gefäß anfüllen. Das Programm, also auch die Übersetzungen, sind demnach nur so gut, wie die Übersetzungen, mit denen es gefüttert wurde. Angenommen, dass ein Kunde viele Aufträge offeriert, die vom Inhalt her wohl meist einen ähnlichen Fokus haben, so kann man die Datenbanken mit den fachspezifischen Wörtern, Formulierungen, Sätzen ja sogar Absätzen speisen, sodass viele Passagen des zu übersetzenden Textes schon vorhanden sind. Jedes neue zu übersetzende Segment wird automatisch mit allen bereits bearbeiteten Segmenten im TM-System verglichen. Findet das System das gleiche oder ein ähnliches Segment, bietet es dem Übersetzer die Übersetzung des alten Segments als Vorschlag an. Der Übersetzer entscheidet, ob die Übersetzung verwendet, geändert oder neu erstellt wird.

Nachdem ich jetzt den Sinn und die Funktion eines TM-Programms erläutert habe, berichte ich nur noch kurz von den Arbeiten, die ich am Nachmittag verrichtete. Ich bekam von meinem Arbeitgeber ein Dokument, das es zu redigieren galt. Diese Datei war eine Übersetzung einer Benutzerschnittstelle eines Produktes für einen Großkunden, das ich nun unter Zuhilfenahme eines Glossars berichtigte. Nachdem ich und Jost meine Einschätzung und Korrekturen der Übersetzung besprochen hatten, ging mein regulärer Arbeitstag zu Ende. Den Rest des Abends verbrachte ich damit, diesen Blog einzurichten.

Weitere Informationen unter:

http://www.translatorstraining.com/

http://www.tmmarketplace.com/

http://www.internationalwriters.com/

1 Kommentar:

jan hat gesagt…

Hi Jasper,
so langsam klingt Dein Blog schon wie eine technische Abhandlung - man muss sich ja mächtig konzentrieren, um zu verstehen, worüber Du eigentlich sprichst.
Aber Respekt! - es klingt sehr gut und vermittelt den Eindruck als hättest Du Spass daran.
Schön wäre es,Persönliches einzuflechten, auch wenn ein Praktikumsbericht sachlich zu halten ist.
(Vielleicht ist das aber auch nur der Wunsch vom Papa zu lesen, wie 's Dir geht - Du fehlst halt )
Küsse, Jan